Landrat Michael Cyriax als Gastredner beim CDU Aschermittwoch
Nahe am Puls der Menschen

Mit einem Appell zu dringend notwendigen Veränderungen bei gesellschaftlichen Themen in der Bundespolitik fand der Landrat des Main-Taunus-Kreis, Michael Cyriac in seinem Gastvortrag offene Worte. Plattform war das 42. traditionelle Heringsessen des Aschermittwoch für die Vertreter der heimischen Ehrenämter im Gemeinschaftszentrum von Oberjosbach. Der Vorsitzende des örtlichen CDU - Gemeindeverbandes, Lothar Metternich, begrüßte die Gäste aus örtlichen Vereinen, Gruppen und Organisationen, die sich in Niedernhausen ehrenamtlich engagieren. Ebenso wie Vertreter der lokalen Politik und insbesondere den Gastredner des Abends, Michael Cyriax, Landrat aus Hofheim sowie den Innenminister des Landes Hessen, Peter Beuth. Eine Band der Musikschule Niedernhausen mit Linus, Marco, Lisa und Selina und ihrem Leader Michael Goldmann eröffneten den Abend mit 2 Musikstücken.

In seiner Begrüßungsrede erwähnte Lothar Metternich, dass am Ende der Fassnacht, neben dem Beginn der Fastenzeit, auch eine politische „Aufarbeitung“ - insbesondere im Süden der Republik - die Menschen wieder an das „Tagesgeschäft“ lokaler und bundesweiter Ereignisse erinnere. In Bayern helfe Starkbier dabei - hier in Niedernhausen sei es das gemeinsame Essen des Herings. So seien es auch eigene kommunale Themen, die hier die Menschen beschäftigen - wie Fortschritte beim Ultranet, Erweiterung der Kinderbetreuung, Ausbau des Breitbandnetzes in allen Ortsteilen oder die Entwicklung einer Strategie für 65Plus. Im Besonderen seien es aber 4 bedeutende Projekte, die derzeit die Bürgerschaft beschäftigt. Da sei der Bahnhof, für den nach schwierigen Verhandlungen mit einem Zuschuss der Gemeinde von fast 1 Mio. Euro die Sanierung nun beginne. Mit Aufzügen werde der Bahnhof barrierefrei, die Unterführung werde neu gestaltet und öffentliche Toiletten gebaut. Leider habe sich die Bahn-Tochter DB Netz zunächst einer Bahnhofssanierung verweigert, bedauerte er. Die Sanierung der Autalhalle werde in diesem Jahr weitergeführt und - so die Planung - fertig gestellt. Mit einer teilweisen Vollsperrung der Wiesbadener Straße werden die Infrastruktur der Versorgungsleitungen, die Bürgersteige und die Fahrbahndecke erneuert. Der Baubeginn ist erfolgt und wird - so ist geplant - bis Spätherbst beendet sein. Für das neue Baugebiet „Farnwiese“ ist der Bebauungsplan endgültig beschlossen und für Jahresende 2019 der Beginn der Erschließungsmaßnahmen eingeplant.

Es werde, so betonte Lothar Metternich, von der Gemeinde zeitnah über Einschränkungen an den Baustellen berichtet - die Belastungen für die Bürger/Innen aber immer so gering wie möglich gehalten. Beibehalten wolle man, so sein Appell an Politik und Bürgerschaft, die Dynamik in bestehenden und geplanten Projekten -man könne das, ja - man werde „beherzt weitergehen“.

Gemeinsinn und Zusammenhalt der Menschen seien ihm ein besonders Anliegen, meinte Landrat Michael Cyriax. Auch über Kreisgrenzen hinweg, wie er am Beispiel der gemeinsamen Ablehnung der derzeitigen Trassen für das Ultranet anführte. Auch die Brauchtumspflege, wie jetzt die Fassnacht in beiden Kreisen, trage zu einem guten Gefühl, in „der Heimat zuhause zu sein“ bei. Da seien überflüssige Diskussionen über Albernheiten, angestoßen von Sprach- und Sittenwächter, nicht hilfreich. Seine Worte waren eine Mischung aus Positivem, wie unser allgemeiner Wohlstand, Sicherheit vor Kriminalität mit hoher Aufklärungsquote in Hessen, individueller Mobilität, staatlich garantierter sozialer Fürsorge auf der einen Seite - aber auch unzureichende Altersversorgung für eine lange Lebensarbeitszeit andererseits. Bei einem durchschnittlichen Arbeitseinkommen von 3.700 Euro in Deutschland sei eine derzeitige Rente von ca. 880 Euro - auch angesichts einer Hartz IV-Versorgung in nahezu gleicher Höhe - nach einem langen Arbeitsleben ungerecht und zu wenig. Oder weshalb werde bei einem so großen Apparat an Bundes-/Landesbeamten 1,3 Milliarden Euro allein für Beratungsleistungen - darunter für Ausschreibungen und Beschaffungen - ausgegeben. Dabei fehle es dramatisch an funktionierendem Material für die Bundswehr oder beim flächendeckenden Ausbau der Breitbandversorgung. Wo seien denn Ideen und Beschlüsse für die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen? Wo derzeit möglicherweise nun Menschen mit Dieselautos nicht mehr zur Arbeit nach Frankfurt dürften. Es fehle ein Masterplan für Konzepte zum konsequenten Ausbau von Schiene, Straße und Wasser. Vieles sei gut und richtig, appellierte er an die „große Politik“. Er vermisse aber die Entwicklung von Konzepten und Perspektiven sowie Angebote von Lösungen dringender Probleme. Viel Beifall beim aufmerksam zuhörenden Publikum.

Helga Rothenberger gab den Termin eines Samstagnachmittags, dem 26. Oktober 2019 bekannt, an dem der VdK Ortsverband Niedernhausen mit seinen 400 Mitgliedern seinen 70. Geburtstag feiern wird. 20 Sängerinnen und Sänger - der Chor TerzSchlag - gestalteten mit ihren Liedern unter der Leitung von Andreas Wollner den Abschluss dieses Abends. Der neue Name „TerzSchlag“, so Andreas Wollner, löst den bisherigen Chornamen „Gospifo“ ab und sei dem nunmehr vermehrt modernen Repertoire an Liedern und Melodien geschuldet. Die Geschäftsführerin des Kreisverbandes der CDU Main-Taunus und stellvertretende Partei- und Fraktionsvorsitzende der CDU Niedernhausen Heike Seibert, bedankte sich für die Vor- und Beiträge und den Besuch der vielen ehrenamtlich tätigen Menschen an diesem Abend.

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