Nicht nur Fisch an Aschermittwoch bei der CDU
Künstlerische Vielfalt vorgestellt

Am 41. Aschermittwoch der CDU Niedernhausen stand an diesem Abend nicht nur ein Gastvortrag und der Hering im Mittelpunkt, sondern auch eine Kostprobe ganz unterschiedlichen künstlerischen Mitwirkens in der Gemeinde. Da war zunächst die „Ouvertüre“ mit der Rockband der Musikschule und ihrem Frontmann George Brewer. 3 aktuelle Hits hatten die 5 Musiker unter der Leitung von Felix Mannherz und der taktsicheren Alica Sigle an den Drums mitgebracht. Auch für einen besonderen musikalischen Beitrag über eine verpasste Freundschaft mit Angela aus Berlin sorgte die - immer wieder für ihre Professionalität beeindruckende - Stephanie Edling mit ihrem musikalischen Begleiter Dieter Thumser. Oder die barocke Farbigkeit der venezianischen Masken der Theaterfreunde Oberjosbach, die bereits am Maskenball einige Abende zuvor mit ihrer bunten Originalität beeindruckten, für Furore sorgten und die Goldene Prämie für die schönste Verkleidung abräumten. Natürlich hatten die Theaterfreunde mit Hinweis auf ihren 70. Geburtstag einige Sketche mitgebracht, so die Werbetour für den Sozialbunker K 20/18 von Loriot mit Ingrid Schneider und Hartmut Damm oder das Klagelied über „Gebroken Englisch“ mit Renate Buchmann. Mehr davon zum Lachen „als beste Erfindung des Lebens“, so versprach Klaus-Dieter Trispel, am Kleinkunstabend der TFO am 5. Mai 2018. Der ASB mit Gerhard Lang wies auf den 50. Geburtstag des ASB in Niedernhausen hin, der am 9. Juni mit einem „ASB-Markt der Möglichkeiten“ im und am ASB-Haus in Niedernhausen gefeiert werden wird.

Zunächst aber begrüßte Bürgermeister Joachim Reimann in Vertretung des erkrankten Lothar Metternich die Gäste, darunter den Minister des Inneren, Peter Beuth. Es waren - wie in den Vorjahren - die Ehrenamtlichen der örtlichen Vereine, der Feuerwehren, der Kirche, von sozialen Hilfsdiensten und Vereinigungen in der Gemeinde, die mit diesem Abend für ihre unschätzbaren Dienste an der Gemeinschaft geehrt und ihnen für ihre Arbeit gedankt werden sollte. Zum Thema des Abends, dem Brand- und Katastrophenschutz durch die 6 örtlichen Feuerwehren, wies Bürgermeister Joachim Reimann erneut auf die hohe Professionalität der heimischen Wehren zur Hilfeleistung mit ihren ausschließlich ehrenamtlichen Kameraden/innen hin. Zur Erweiterung des Fuhrparks werden in diesem Jahr 3 neue Fahrzeuge bei den Wehren, darunter die lang ersehnte Drehleiter, mit finanzieller Hilfe des Landes Hessen in Dienst gestellt, schaute der Rathauschef in die nahe Zukunft.

Für den Gastvortrag hatte die CDU den Präsidenten des Hessischen Feuerwehrverbandes, Dr. Ralf Ackermann, gewinnen können. Der in seiner Schilderung zur Organisation des Brandschutzes die Struktur und die vielfältigen Aufgaben, mit ihrem Dienst am Nächsten, schilderte. Über 70.000 durchweg ehrenamtliche Einsatzkräfte - neben den Berufsfeuerwehren - in 2.600 Ortswehren gäbe es in Hessen, sagte Dr. Ralf Ackermann. Der nicht nur Präsident des Feuerwehrdachverbandes ist, sondern auch als Kreisbrandinspektor im Kreis Offenbach die Wirklichkeit der Feuerwehr an der Basis kennt. Nahezu einmalig in der Welt sei die Organisation der Feuerwehr in Deutschland, die sich durch ihre Freiwilligkeit auf das Ehrenamt gründe und mit ihrer großen Professionalität in Verfügbarkeit und beim Einsatz von Brandlöschung, Hilfeleistungen und Katastrophenschutz auszeichne. So stehen in Deutschland für eine dichte Abdeckung im Land nahezu 1 Million Feuerwehrleute in großer Einsatzbereitschaft zur Verfügung. Pro Einwohner wesentlich mehr als beispielsweise in den Mittelmeerstaaten. Entstanden seien diese „grunddemokratischen“ Organisationsstrukturen mit ortsnahen Kompetenzen nach den verheerenden Bränden vor 150 bis 200 Jahren, denen damals ganze Städte oder Häuserzeilen zum Opfer fielen. Er schilderte, unter welchen Rahmenbedingungen so ein Alarm nach Eingang der Vorgangsschilderung in der Einsatzzentrale abläuft. Gerade mal durchschnittlich 5 Minuten vergehen, bis das 1. Einsatzfahrzeug das Gerätehaus zum Einsatzort verlässt.

Der Präsident ließ auch keinen Zweifel daran, dass neben der Einsatzbereitschaft mit guter Ausbildung der Feuerwehrleute auch eine, dem technischen Fortschritt angepasste, Technik in Fahrzeugen oder in Werkzeugen notwendig sei. Für den Nachwuchs sorgen in Hessen ca. 900 Kinderwehren mit etwa 9.000 Kindern und 2000 Jugendfeuerwehrgruppen, die ebenfalls ehrenamtlich betreut werden. So sei schließlich die aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr im Ansehen der Bevölkerung immer noch weit an der Spitze angesiedelt. Leider, so bedauerte Dr. Ralf Ackermann, sei die unverständlich zunehmende Behinderung, ja Gewalt, gegen Einsatzkräfte bei Rettung oder Hilfeleistung. Diese „Verrohung“ sei untragbar, zeigte er sich entsetzt und erntete großen Beifall bei seinen Zuhörern.

Nun haben, so erinnerte der Fraktionschef der CDU im Gemeindeparlament, Heiko Wettengl, die Bauernstuben in Oberjosbach eine sehr lange Zeit mit Marianne und Manfred Hoffmann für die kulinarische Versorgung des CDU-Aschermittwochs gesorgt. Das sei nun aber mit der heutigen Veranstaltung zu Ende, bedauerte er. Er bedankte sich sehr herzlich - bei auch seiner schon langer persönlicher Bekanntschaft - bei dem Ehepaar Hoffmann, das nun in den Ruhestand gehen werde, mit Blumen.

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